Ebola

Jan 15, 2020 | Parlamentarische Anfragen

Im Kongo sind seit dem erneuten Ausbruch des Ebola-Virus vor einem Jahr rund 3000 Menschen infiziert worden, wovon 2000 verstarben [1] .

Laut der Neuen Züricher Zeitung stammen rund zwei Drittel aller in diesem Jahr bisher in der EU angekommenen Migranten aus fünf Ländern Afrikas, darunter auch aus dem Kongo [2] .

Der Migrationsdruck steigt – im ersten Halbjahr 2019 wurden 305 000 Erstanträge auf Asyl in der Europäischen Union gestellt [3] .

1. Wie stellt die Kommission sicher, dass ein mit dem Ebola-Virus infizierter illegaler Migrant nach dem illegalen Grenzübertritt keine Gefahr für die Bevölkerung der EU darstellt, sondern unmittelbar unter Quarantäne gestellt wird?

2. Wie viele Fälle sind der Kommission bekannt, in denen mit Ebola oder anderen, hier nicht üblichen Krankheiten infizierte illegale Migranten in die EU eingereist sind?

3. Welche langfristigen Maßnahmen plant die Kommission, um die Bevölkerung der EU vor weiteren Krankheiten zu schützen, die von illegalen Migranten in die EU gebracht werden könnten?

[1] https://www.arte.tv/de/videos/091945-000-A/kongo-ebola-ist-zurueck/

[2] https://www.nzz.ch/international/migration-aus-afrika-acht-antworten-ld.1410975#subtitle-die-meisten-migranten-afrikas-kommen-aus-wenigen-landern

[3] https://www.welt.de/politik/deutschland/article198352971/Migration-Zahl-der-Asylbewerber-in-der-EU-steigt-wieder-an.html

Antwort von Stella Kyriakides im Namen der Europäischen Kommission

16.4.2020

Das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) schätzt die Wahrscheinlichkeit, dass eine Person das Ebola-Virus in die EU einschleppt, als sehr gering ein.[1] Vollständig ausräumen lässt sich dieses Risiko nur, indem die Krankheit in den betroffenen Gebieten bekämpft und die Übertragung auf lokaler Ebene gestoppt wird.

Gemeinsam mit den EU-Mitgliedstaaten, den Behörden in der Demokratischen Republik Kongo sowie internationalen Partnern unterstützt die Kommission die aktuellen Bemühungen, den Ausbruch des Ebola-Virus, der seinen Anfang 2018 in der Demokratischen Republik Kongo nahm, einzudämmen und zu stoppen. Entsprechend den Leitlinien der Weltgesundheitsorganisation hat die Demokratische Republik Kongo umfassende Kontrolluntersuchungen für Ausreisende eingeführt. Diese haben erfolgreich dazu beigetragen, das Risiko, dass mit dem Virus infizierte Personen in andere Länder einreisen, einzudämmen.

Der Kommission sind keine Fälle bekannt, in denen ein mit dem Ebola-Virus infizierter Migrant — egal mit welchem Status — in die EU eingereist wäre. Weitere Informationen zum Thema Migration oder zu Krankheiten können den Veröffentlichungen des ECDC entnommen werden.[2]

[1] Europäisches Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten: „Rapid risk assessment: Ebola virus disease outbreak in North Kivu and Ituri Provinces, Democratic Republic of the Congo — fifth update — 19 July 2019.“ ECDC: Stockholm; 2019 https://www.ecdc.europa.eu/sites/default/files/documents/RRA-Ebola-haemorrhagic-fever-Democratic-Republic-Congo-July-2019.pdf

[2]  https://www.ecdc.europa.eu/en/migrant-health